Im Felsenreich

Felsen unter den Stollen

Es ist eines dieser typischen, langen Wochenenden im Spätfrühling. Generell und auf der Alpensüdseite sind die Südhänge Trumpf, wenn man in größere Höhen vorstoßen möchte. Unser Vorstoß soll uns bis auf ein rund 2800 Meter hohes Joch im Schatten eines fast 3700 Meter hohen Gipfels führen. Das klappt fast schneefrei bis etwa 100 Höhenmeter unter das Joch.

Der Trail ist ein schönes Techtelmechtel, im oberen Teil Blockgelände, dann schöne Plattenabfahrten, schließlich ein fast zu flaches Stück, bevor es in die anspruchsvollsten 200 Höhenmeter geht. Hier wartet die ein oder andere S5-Stelle auf uns und der Trail ist verblockt ohne Ende. Fast eineinhalb Stunden kostet uns dieser Abschnitt, bevor dann gemütliches Ausrollen an einem schönen Bach die ganze Tour zum feinen Gesamterlebnis abrundet.

Felsen an den Wänden

Die Tour für Tag zwei ist in Summe weniger technisch – es gibt weniger Fels unter den Stollen, dafür mehr an den Wänden der unzähligen, teils fast senkrechten Zacken und Gipfel um uns herum. Landschaftlich geht es kaum spektakulärer, besonders in dem kleinen Hochtal, das wir durchqueren.

Obwohl der Trail nicht die Schwierigkeit vom Vortag hat, ist er dennoch mit reichlich S4-Passagen gespickt. Die Arbeit geht uns also in der Abfahrt nicht aus und das Grinsen bleibt uns von oben bis unten ins Gesicht gebrannt. Die 1600 Höhenmeter Abfahrt kosten Körner – dass es auf den letzten 300 Höhenmetern etwas einfacher wird, kommt uns ganz gelegen. Eine Traumtour, die durchaus in die Top Ten der Alpentouren Einzug erhalten könnte!

Felsen unterm Eis

Die letzte Tour unseres Trips führt uns auf die Südseite der Berninagruppe. Hier hat es noch reichlich Schnee, aber durch geschickte Routenwahl kommen wir bis auf über 2800 Meter. Über uns türmen sich mächtige Felswände hunderte Meter in die Höhe. Gletscher hängen von großen Plateaus herab und lassen nur erahnen, welch riesige Eisflächen vor den massiven Wänden noch liegen. Das Berninamassiv ist ohne Frage beeindruckend.

Auch der Trail lockt mit ein paar netten Spielereien, auch wenn sich die Schwierigkeit in Summe in Grenzen hält. Zwischendurch führt uns die Abfahrt über einen planierten Wegesabschnitt – eine Sünde des alpinen Wegebaus, einfach mit dem Minibagger kinderwagengerecht gerichtet. Die Entschädigung folgt zum Glück unterhalb in Form von Felsplatten und Treppen in allen Formen und Varianten. Eine tolle Gegend, wir kommen wieder!


Trailhunter Saisonzusammenschnitt 2018

Saisonzusammenschnitt 2018

Das Jahr der Projekte

2018 ist vorbei, viele tolle Erinnerungen an Touren, Berge und Leute sind geblieben! Das Jahr 2018 hat uns Zeit geschenkt, endlich ein paar Projekte durchzuführen, die teils schon Jahre auf der ToDo-Liste stehen – vom Lösungen finden auf einem knallharten S5-Trail am Hausberg über eine 11 Stunden dauernde Rundtour mit Klettersteigsaufstieg und Gletscherabfahrt bis hin zu diversen großen Felsplatten, eine davon nur durch eine Felswand kletternd erreichbar. 2018 war ein gutes Jahr!

Wie jedes Jahr gibt’s hier die besten Clips zu sehen. Ein kleiner Querschnitt der alpinen Bikesaison 2018 von allen Trailhuntern & Friends, die vor die Linse gefahren sind. Tolle Touren, schöne Landschaft, gute fahrtechnische Leistungen – in keiner speziellen Reihenfolge. In diesem Sinne Prost auf die gelungenen Projekte und auf ein Neues in der kommenden Saison!


Trailhunter Saisonzusammenschnitt 2017

Saisonzusammenschnitt 2017

Was lange währt, wird endlich gut!

Mit reichlich Verspätung gibt es jetzt den Saisonzusammenschnitt 2017. Nachdem die Umgestaltung der Website abgeschlossen ist und die vielen Daten unserer Südamerikareise halbwegs sortiert sind, bleibt nun wieder Zeit, vergangene Projekte aufzuarbeiten.

Wie letztes Jahr schon gibt’s hier die besten Clips zusammen geschnitten. Ein kleiner Querschnitt der alpinen Bikesaison 2017 von allen Trailhuntern & Friends, die vor die Linse gefahren sind. Tolle Touren, schöne Landschaft, gute fahrtechnische Leistungen – in keiner speziellen Reihenfolge. Wie immer hatten wir schöne Erlebnisse auf den Trails der Alpen und auf unseren zwei Rädern – das Hintere dabei meistens in der Luft.


Wetterflucht

Wetterflucht

Wetterfrust bringt Powderlust

Es ist Wochenende, man hat Zeit zum biken, aber es regnet und regnet. Was tun in dieser Notlage? Zuhause bleiben – da bleibt man trocken, aber das Biken fehlt. Biken gehen – da wird man nass, aber man sitzt auf dem Bike. Beides irgendwie uncool. Die Lösung: Dort Biken, wo der Regen in Schnee über geht. Wenn dies bei rund 1400m der Fall ist, man auf einen Berg mit fast 3000m möchte und der Tourstart auf 1500m liegt, dann stehen die Chancen gut, trocken zu bleiben. Also ab zu unserem Hausdreitausender!

Der Wetterdienst hat nicht sonderlich viel Niederschlag gemeldet, allerdings soll er recht konstant kommen. In der Höhe hat es noch keinen Schnee – wenn die Menge also gering bleibt, könnte die Abfahrt tatsächlich funktionieren. Zugegeben – etwas verrückt klingt der Plan schon, aber verrückte Pläne sind oft die besten Pläne!

Wetterflucht

Skurril wirkt die Szenerie am Trailstart schon. Wo bei gutem Wetter die Wanderhorden regelrecht einfallen, ist heute keine Menschenseele zu sehen – aber zwei Biker, die ihre Räder im Schnee auf den Berg tragen. Still und friedlich liegt die Landschaft vor uns, aber auch kalt und abweisend. Alles ist mit einem Hauch von Powder überzogen; fast wirkt die Bergwelt etwas magisch. Schnellen Schrittes marschieren wir den Trail hinauf. Das Bike liegt gut auf dem Rücken und wir machen schnell Strecke. Das Glück ist auf unserer Seite – für ein paar Minuten öffnet sich sogar die Wolkendecke, ehe der nächste Schneeschauer die Fernsicht wieder im Weiß enden lässt.

Wetterflucht
Wetterflucht

Die Gipfelpause fällt kurz aus, denn der Gemütlichkeitsfaktor ist bei diesen Temperaturen und Wetter gering. Zudem verschlechtert sich das Wetter weiter. Wir starten in die Abfahrt. Der wenige Schnee ist trocken und griffig, der Grip erstaunlich gut. Wer hätte das gedacht? Dass unser Plan funktionieren würde, daran gab es kaum Zweifel. Aber dass der Grip so gut ist, dass sich fast alle technischen Stellen fahren lassen – damit haben wir nicht gerechnet. Das Grinsen brennt sich ins Gesicht, während wir die first Line in den Schnee zaubern. Übrigens – Hinterradversetzen sorgt für konfuse Spuren im Schnee!

Wetterflucht
Wetterflucht
Wetterflucht

Meter um Meter arbeiten wir uns durch die weiße Wunderwelt. Wolken, Nebel und Schnee verleihen der Landschaft eine ganz eigenartige, ruhige, aber auch bedrohliche Stimmung. Selten fühlt man sich in unserer gut erschlossenen Bergwelt so fern der Zivilisation. Unterstützt wird dieses Gefühl wohl auch durch das unterbewusste Wissen, dass man hier mit dem Bike nach gängigen Normen fehl am Platz ist. Doch außerhalb der Normen zu biken, das fasziniert uns seit Jahren und aktuell funktioniert es wunderbar. Wir sind keineswegs fehl am Platz.

Wetterflucht
Wetterflucht

Das riesige Karstplateau mit seinem rauen, zerklüfteten Untergrund wirkt durch den Schnee noch wilder, die Konturen und Strukturen werden verstärkt. Fast könnte man es für ein Schwarz-Weiß-Bild halten – für mich als Fotograf eine Augenweide. Und ein Anblick, den man nur selten bekommen wird. Lange genießen können wir das Spektakel leider nicht, denn die ohnehin schon stark kältebelasteten Bremsfinger streiken dabei noch mehr.
In aller Seelenruhe und mit deutlich mehr Präzision als sonst arbeiten wir uns die rund 1500 Höhenmeter Abfahrt herunter und genießen jeden einzelnen Meter. Die verrückte Idee war ein voller Erfolg: So intensiv konnten wir unseren „Hausdreitausender“ noch nicht erleben! Ein Abenteuer liegt manchmal näher, als man denken mag.

Wetterflucht
Wetterflucht
Wetterflucht
Wetterflucht
Wetterflucht

Gipfelflow

Gipfelflow

Mehr ist manchmal mehr

Mehr Trail, mehr Gipfel, mehr Abfahrt – das ist der Plan unserer heutigen Tour. Eine gründliche Recherche hat ergeben, dass wir auf einer Tagestour drei 3000er-Gipfel abfahren können. Das ist selten und das lässt man sich nicht zweimal sagen! Außerdem sieht das lang gezogene Tal in der Karte sehr flowig aus – auch das ist in dieser Höhe eher selten. Zwei gute Gründe, um das Experiment umzusetzen – mal abgesehen davon, dass wir einen schönen, langen Tag in den Bergen verbringen werden.

Gipfelflow

Bei fast schönem Bergwetter starten wir gemütlich zu den Gipfelstürmen. Ein Mix aus Kurbeln, Schieben und Tragen macht den Anstieg recht angenehm und ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon auf dem ersten Gipfel. Ein paar einfach Spitzkehren, dann flowt der Trail nur so dahin und der nächste Kurzanstieg trennt uns vom zweiten Gipfel.

Gipfelflow

Vom zweiten Gipfel verläuft ein wunderschöner, flowiger Grat mit sanftem Gefälle dem dritten Gipfel entgegen. Kleine Kicker und Spielereien Runden den fast zu kurzen Abschnitt ab und sorgen für Grinsen im Gesicht. Viel zu schnell stehen wir vor dem anstieg zum letzten Gipfel.

Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow

Auch die Abfahrt vom dritten Gipfel kann mit einem flowigen Gratweg begeistern. Wir düsen an kleinen Gletschern vorbei, umrunden ausgesetzte Ecken und genießen die letzten Meter auf dem Grat, ehe der Trail schließlich in’s Tal verläuft. Der Flow endet hier aber nicht: In sanften Kurven cruisen wir entlang des Baches, nehmen kleine Kicker mit und spielen auf den Slickrocks neben dem Bach.

Spät abends und ein bissl erschöpft kommen wir schließlich im Tal an. So viel Trail an einem Tag – das gibt’s nicht alle Tage!

Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow

Trailhunter Gipfel³ -Bikebergsteigen auf 3 Gipfeln

Gipfel³

Einfach mal drei technische Gipfel an einem Tag befahren

Abgelegen, Kuhwieseneierei, ewige Höhenmetervernichtung auf Forstpiste – manch ein Gipfel liegt so ungünstig, dass er sich im Gesamtpaket einfach nicht lohnt; auch wenn der obere Teil einen tollen Trail bieten könnte. Eine Zwickmühle: einerseits will man den Gipfel unbedingt befahren, andererseits will man sich das Geeier untenrum ersparen. Was also tun?

Man kann zum Beispiel einfach drei Gipfel zu einer ausgedehnten Tour kombinieren und muss dazwischen nie bis ins Tal abfahren. Eigentlich eine gute Idee. Wir wagen das Experiment.

Trailhunter Gipfel hoch 3

Um den Hatsch bis zum ersten Gipfel möglichst gering zu halten, steigen wir einen alten Wanderweg auf, der vermutlich wegen einem Erdrutsch nicht mehr in den Karten verzeichnet ist. Der Einstieg ist auch erst mit etwas Sucherei auffindbar. Weiter oben steigen wir durch losen Schotter auf. Kein schöner Aufstieg, dennoch spart er uns zu allen anderen Varianten bestimmt 1,5h Zustieg.
etwas geschlaucht stehen wir schließlich am Grat, der alle drei Gipfel miteinander verbindet. Jetzt nur noch ein bissl queren und 400 Höhenmeter aufsteigen – und schon stehen wir auf dem ersten Gipfel!

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

Der erste Gipfel bietet ein großartiges Panorama auf die nächsten beiden Gipfel der Tour und ein paar Seen direkt unter uns. Jetzt gibt’s erst mal die verdiente Gipfelpause!

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

In der Abfahrt vom Gipfel Nr. 1 geht es auch gleich ordentlich zur Sache: ein paar steile Felspassagen mit engen Ausfahrten machen die Abfahrt von Beginn an sehr spannend. Viele enge Spitzkehren mit richtig hohen Stufen und wenig Fallzone sorgen für das perfekte Maß an technischem Anspruch. Gipfel Nr. 1 ist also ein voller Erfolg.

Umziehen, Bike schultern und auf geht’s zum Gipfel Nr. 2. Dies ist der kleinste Gipfel unserer Tour. Bereits nach 300 Höhenmetern stehen wir oben. Die Abfahrt ist eher unspektakulär, verläuft aber zu Beginn schön auf einem Grat.

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

Gipfel Nr. 3 ist schließlich der Endgegner. Hier warten noch 600 Höhenmeter Aufstieg auf uns. Die Abfahrt ist uns bereits bekannt und sie hat technisch so einiges zu bieten: sie beherbergt die Mutter aller technischen Stellen, sowie die Tochter und die Großmutter! Das Highlight kommt also zum Schluss.
Doch bereits auf den ersten Metern des Aufstieges wird der Himmel über uns immer dunkler. Es dauert nicht lange, bis die ersten Regentropfen fallen. Und wiederum dauert es nicht lange, bis uns die ersten Blitze um die Ohren fliegen. Wir stehen mitten im einzigen Gewitter weit und breit. Es schüttet aus Eimern. Die Abfahrt bereitet uns große Sorgen, denn bei Nässe ist der rundliche Fels und der Lehmboden äußerst rutschig. Ob wir bei solch einer Nässe überhaupt die Hälfte des Trails fahren können?

Wir sind bereits nass bis auf die Unterhose, als wir endlich in die Abfahrt starten können. Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Was wird gehen? Die Reifen sind auch gleich so richtig schön zugesetzt, aber trotzdem lassen sich erstaunlich viele kniffelige Stellen lösen! Wir sind zwar komplett durchnässt, aber wenigstens können wir fast alles fahren.
Pünktlich zur Ankunft im Tal hört der Regen auf. Trotz Gewitterdusche ist das Projekt Gipfel³ ein Erfolg und kann so durchaus wiederholt werden. Das nächste Mal aber ohne Regen!


Skitouring Avers

Level 4

Was machen, wenn überall Lawinenstufe 4 ist

Jeder kennt das Problem: man hat Urlaub, der Powder liegt quasi vor der Tür, aber es regnet Tageweise bis auf 2000m rein und dazu gibt’s Orkan. Das Resultat ist Lawinenwarnstufe 4 mit praktisch allen möglichen Gefahrenmustern.
Wenn man dann trotzdem auf Skitour gehen will, sucht man sich beispielsweise das Eck in Schweiz aus, das als Einziges gerade noch Stufe 3 hat. Wenn dann die Tour noch Hänge hat, die nirgends die 30° Marke übersteigen und keine Einzugshänge oberhalb, dann kann man das mal machen!

Die Tour beginnt auf über 1900m Höhe – so können wir den ganzen Wasserskibereich unterhalb ausklammern und starten direkt ins Hochgebirge. Der Schnee ist zunächst noch etwas schwer, aber wandelt sich mit zunehmender Höhe in Powder. Es herrscht also Powderalarm!!!

Skitouring Avers
Skitouring Avers
Skitouring Avers

Wir haben Glück: der Orkan hat tatsächlich wenig Angriffsfläche in unseren Hängen gehabt. Fast alle Bereiche sind recht pulverig.
Aktuell haben wir jedoch Föhnwetterlage. Der Wind kommt von Süden und kann unseren Nordhang auch kaum beeinflussen. Aber je näher wir dem Gipfel kommen, desto klaren hebt sich die Schnefahne ab. Der Wind kachelt ordentlich über den Gipfel!

Skitouring Avers
Skitouring Avers
Skitouring Avers

Die Gipfelpause gestaltet sich dementsprechend kurz  und wir haben Mühe, dafür zu sorgen, dass Felle, Snowboard und alles Andere nicht vom Winde verweht wird. Die Sicht vom Gipfel ist jedoch phänomenal: ein tolles 360° Panorama mit Blick auf die Berninagruppe und weiter!

Skitouring Avers

Die ersten Meter der Abfahrt sind recht abgeblasen und erfordern fachmännisches Navigieren durch freigeblasene Felsen. Ein paar Meter später gibt’s aber den guten Powder und wir lassen es ordentlich stauben. Verschiedene Kicker, Wächten und Drops sorgen für viel Spaß, Gelächter und den ein oder anderen ungeplanten Einschlag. Viel zu kurze Zeit später stehen wir mit fettem Grinsen wieder im Tal.
Mal wieder alles richtig gemacht an diesem Tag!

Skitouring Avers
Skitouring Avers
Skitouring Avers
Skitouring Avers

Trailhunter Feierabend Special

Feierabend-Special

Sich zum Sonnenuntergang einfach mal einen technischen Grat runter basteln

Zum Feierabend im Sonnenuntergang ca 500 Höhenmeter S4 – S5 abfahren? Klingt eigentlich fantastisch – fast schon zu gut, um wahr zu sein. Jedenfalls ist klar, nachdem wir das Projekt recherchiert haben, muss es getestet werden.

Und so starten wir gen 18 Uhr im Minenfeld der überdimensionierten Kuhweideflächen in Richtung Gipfel. Unsere Tour wird eine Stichtour – gleich runter wie rauf. Zum Glück schlängelt sich der Trail schon bald in steileres, weniger vermintes Gelände. Und prompt stehen wir vor den ersten Ansagen des Trails. Es reiht sich nun Stelle an Stelle – die Abfahrt verspricht gut zu werden; wenn da nicht die Absturzgefahr wäre.

Und plötzlich versperrt ein Felsriegel den Weg. Erst im letzten Moment sieht man den schmalen Spalt mit Leiter, durch den der Trail nach oben führt. Jetzt wird’s tricky. Die Bikes passen nur längs durch und sind sowieso so sperrig, dass sie an gefühlt jeder vorhandenen Felsnase hängen bleiben.

Weiter geht es auf dem Grat dem Gipfel entgegen. Ein paar Seilstellen garnieren den Weg. Hier wird sich später in der Abfahrt die Spreu vom Weizen trennen, denn diese Stellen sind mit ausreichend Derbheit ausgestattet.

Und dann stehen wir oben vor der Abendsonne, die den See unter uns und die schroffen Gesteinsformationen in wunderschönes Licht taucht. Wir lassen kurz die Beine und die Seele baumeln, bevor es in die Abfahrt geht.

Bergab spitzt sich der Grat schnell zu. Viel Zeit zum Warmfahren bleibt nicht – bereits nach wenigen Kurven hängt der Hinterreifen in der A****ritze und an stürzen ist besser nicht mehr zu denken. Aber es läuft gut; wir sind souverän unterwegs. An zwei Seilstellen müssen wir uns dennoch geschlagen geben – die Sicherheit geht vor.

Unterhalb des Felsdurchstieges wird der Trail stufiger. Eine technische Stelle reiht sich an die nächste – wir haben alle Hände voll zu tun. Es läuft wie am Schnürchen, die meisten Herausforderungen klappen beim ersten Versuch. Und trotzdem brauchen wir für die ca 600 Höhenmeter Abfahrt fast zwei Stunden!

Eine Knaller-Abfahrt! Wir kommen wieder!


Trailhunter Saisonzusammenschnitt 2016

Saisonzusammenschnitt 2016

Gebastel, Projekte & Momente

Viel haben wir 2016 erlebt. Unglaubliche Trails in den spektakulärsten Ecken der Alpen. Panoramen und Gipfeljausen vom Feinsten. Eine wohl einmalige, 1300 Höhenmeter hohe Abfahrt auf einem riesigen Slickrock. Vor allem aber hatten wir eine gute Zeit mit tollen Leuten, die gemeinsam ihrer Leidenschaft nachgehen: dem Bikebergsteigen. Einen kleinen Einblick gibt’s im folgenden Video.
Leider konnten dieses Jahr nicht alle Trailhunter dabei sein. Nächstes Jahr hoffentlich wieder!


Trailhunter Expedition CH

Expedition CH

Nach Jahren ein Gückstreffer in der Schweiz

Die Schweiz in unserem näheren Einzugsgebiet ist nicht gerade als Bikebergsteigerparadies bekannt. Besonders nicht, wenn man gern felsige, definierte und griffige Trails fährt. Neben unzähligen Kuhwiesentrails in katastrophalem  Zustand gibt es viel bröseliges oder rundes Gestein. Und wenn’s dann doch mal griffiger wird, ist es meist fast senkrecht und damit unfahrbar. Auch unser heutiges Projekt ist bröselig – aber dennoch ein Knaller, wie sich herausstellen wird.

Trailhunter Expedition CH

Die Auffahrt beginnt ganz gemütlich auf einer Forstpiste. Diese wird jedoch bald so unverschämt steil, dass sie verboten gehört und wir lieber schieben. Es folgen ein paar Meter Kuhwiesengeeier und schon steigen wir den ersehnten Grat Richtung Gipfel auf. Dieser wird auch gleich richtig anspruchsvoll.

Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH

Wolken ziehen um den Berg und sorgen für ein mystische Stimmung. Der Grat wird immer definierter; das Panorama mit jedem Schritt beeindruckender. Wir genießen den Aufstieg in vollen Zügen – die gewaltige Landschaft lenkt von den Strapazen ab.

Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH

Der Trail präsentiert einen Leckerbissen nach dem anderen. Das zieht den Aufstieg in die Länge – wir checken bereits die Lines für die Abfahrt. Schließlich ist Feierabend. Etwa 100hm unter dem Gipfel sieht das Gelände nicht mehr fahrbar aus. Also sprinten wir kurz zu Fuß auf den Gipfel und werden mit unglaublichem 360° Panorama belohnt. Bei dieser guten Sicht zeigen sich sogar die 4000er der Schweiz.

Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH

Die Abfahrt fährt gleich ein paar echt kernige Stellen auf. Nach ein paar Versuchen meistern wir diese und gelangen zum vorerst flowigeren Spitzkehren-Wedel-Teil auf dem oberen Abschnit des Grates.

Folgend wir das Gelände zunehmend technischer und felsiger. Der Weg ist manchmal nur einen Fußtritt breit – das Passieren der Abschnitte verlangt viel Vertrauen in den Grip der Reifen.

Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH

Ein paar Steilstufen lassen wir lieber aus. Der Reiz ist zwar da, denn vermutlich wäre alles fahrbar, aber das Risiko ist einfach zu hoch und die Stellen zu schwer.

Abrupt wird der Trail nun richtig flowig und schlängelt sich in schönen Kurven den Grat entlang. Hier und da gibt’s noch eine technische Stelle, ehe wir die letzten 300 Höhenmeter des Grates in einem Spitzkehreneldorado zu Tal fahren. Dabei schenken wir den einzigen Wanderern an diesem Tag noch einen WTF-Moment.

Ein toller Trail mit viel Abwechslung und großartigem Panorama. Oder anders formuliert: einer der ersten Berge in der angrenzenden Schweiz, der sich mit dem Bike wirklich lohnt!

Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH
Trailhunter Expedition CH