Tiroler TrageTage

Tiroler TrageTage

Tag 1 - Hoch hinaus!

Wenn das Tourenprogramm aufwärts hauptsächlich Trageanteil verspricht, dann ist das ein gutes Zeichen für spannede, oft auch hochalpine Bikeabenteuer. Genau dies steht für die kommenden drei Tage auf dem Programm.

Die erste Tour führt uns auf weit über 3000 Meter Höhe. Die Aufstieg zieht sich etwas, dafür sieht der Trail für die Abfahrt vielversprechend aus. Schön felsig, etwas blockig und steil. Eine gute Mischung, die auch die ein oder andere Schlüsselstelle beherbergt. Bastelei vom Feinsten könnte man sagen! Abgerundet wird das Erlebnis durch einen traumhaften Gletscherblick – garniert mit etwas Tiefblick ergeben sich tolle Bilder mit Biker an der Kante.

Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage
Tiroler TrageTage

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Licht und Schatten

Licht & Schatten

Experimentelles zum Jahresende

Ich klammere mich an eine Felsnase und atme durch. Beinahe wäre ich auf der Eisplatte unter meinen Füßen ausgerutscht – das hätte schmerzhaft enden können. Der Nordhang, den wir gerade zum Gipfel aufsteigen, bekommt seit ein paar Wochen keine Sonne mehr ab. Schnee und Eis setzen sich allmählich fest. Einige Meter spekulieren wir noch mit der Abfahrt über diesen Trail, doch Schnee und Eis werden mit zunehmender Höhe zu viel. Der Winter steht vor der Tür, die Sonne steht tief und verziert die Landschaft mit tollen Licht- und Schattenspielen.

Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten

Der Gipfel ist gut besucht – nicht nur wir wollen die letzten schönen Tage in den Bergen genießen. Unsere wohlverdiente Gipfelrast fällt heute besonders lecker aus: Hebbe hat mal wieder selbstgemachten Kuchen dabei – von seiner Mama 😉 Da kann man echt nicht meckern, leckerer Kuchen, tolle spätherbstliche Sonne und eine grandiose Fernsicht, die durch eine leichte Dunstschicht der Inversion im Tal abgerundet wird.

Licht und Schatten

Die Gipfelidylle wird allerdings getrübt: Der Blick in die geplante Abfahrt auf der anderen Seite des Berges sieht ernüchternd aus. Eher flaches Kuhwiesengeeier scheint uns hier zu erwarten. Dabei sah der Trail von einem Gipfel gegenüber sehr vielversprechend und eher schroff aus.

Etwas unmotiviert starten wir unter den WTF-Blicken der Wanderer in die Abfahrt. Gleich wird es sich zeigen: Techtelmechtel oder Kuhwiese, Spaß oder Langeweile, Licht oder Schatten?

Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten

Siehe da: Bei näherer Befahrung zeigen sich plötzlich allerlei technische Spielereien vor dem Vorderrad. Sie lauern versteckt im hohen Gras und sind plötzlich da – teils fehlt fast die eine angemessene Reaktionszeit und man rettet sich irgendwie durch.  Von schönen Spitzkehren über perfekte Endodropnasen bis hin zu netten Trialelementen wird uns alles geboten. Die tief stehende Sonne zaubert tolle Kontraste und einen harten Schatten in die Landschaft.

Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten

Im unteren Teil ändert der Trail seinen Charakter und lockt mit steilen Steilstücken. Diese haben es in sich – und zwar so, dass wir hier und da doch lieber erst mal zu Fuß inspizieren, bevor wir rein fahren. Dazu gesellt sich an manchen Ecken die spätherbstliche Trailschmiere, die alles nicht einfacher macht und uns hier und da sogar einen Strich durch die Rechnung macht. Schließlich spuckt uns der Trail am See aus und wir cruisen gemütlich am Ufer entlang in Richtung Talausgang.

Was lernen wir aus der Geschichte? In blödem Kuhwiesengeeier kann sich doch tatsächlich auch eine Trailperle verstecken. Die Chance bleibt allerdings verschwindend gering 😉

Vielen Dank an Hebbe für’s Bilder beisteuern!

Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten
Licht und Schatten

Neuland

Neuland

Scheinbar nicht so unscheinbar

Hin und wieder gibt’s das noch: Neuland am Berg, oder unentdeckte Trails. Beinahe ein Jahrzehnt hat sich unser heutiger Trail vor uns versteckt gehalten. Getarnt als schwarz gepunkteter Weg fristete er sein unscheinbares Dasein in der Kompasskarte. Verborgen in einer Region, die bislang nicht mit Sahnetrails überzeugen konnte. Doch das ändert sich heute.

Neuland

Gleich vom Gipfel weg stellt der Trail klar, dass seine Entdeckung zu den großartigsten unserer Zeit gehören wird. Denn Vorarlberg und die nahe Umgebung ist abgegrast – Neuland gibt es praktisch nicht mehr.
Leicht ausgesetzt wurschteln wir uns die ersten Spitzkehren nach unten. Garniert mit viel Steilheit und Fels fordern die Kehren gleich vollen Einsatz. Feinstes Gebastel vom Start weg.

Neuland
Neuland
Neuland

Nach diesem grandiosen Start führt der weitere Verlauf auf einen felsigen Grat. Auch hier bleibt es technisch anspruchsvoll: Enge Durchschlüpfe zwischen Felsblöcken  oder ein Balanceakt über die Blöcke bringen uns ins Schwitzen. Der Trail rockt im Abschnitt der Steine.

Neuland
Neuland

Der Trail fällt ab in die östliche Flanke; Spitzkehren bestimmen wieder den Charakter. Teils sind diese so eng, dass sie den ein oder anderen Versuch fordern, bis wir sie knacken können. Die letzten 700 Höhenmeter sind bestes Flowtechgelände. Fröhlich wedelnd düsen wir den Seen im Tal entgegen.
Eins steht fest: Das Neuland wird in den Altbestand übergehen!

Neuland
Neuland
Neuland

Gipfelflow

Gipfelflow

Mehr ist manchmal mehr

Mehr Trail, mehr Gipfel, mehr Abfahrt – das ist der Plan unserer heutigen Tour. Eine gründliche Recherche hat ergeben, dass wir auf einer Tagestour drei 3000er-Gipfel abfahren können. Das ist selten und das lässt man sich nicht zweimal sagen! Außerdem sieht das lang gezogene Tal in der Karte sehr flowig aus – auch das ist in dieser Höhe eher selten. Zwei gute Gründe, um das Experiment umzusetzen – mal abgesehen davon, dass wir einen schönen, langen Tag in den Bergen verbringen werden.

Gipfelflow

Bei fast schönem Bergwetter starten wir gemütlich zu den Gipfelstürmen. Ein Mix aus Kurbeln, Schieben und Tragen macht den Anstieg recht angenehm und ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon auf dem ersten Gipfel. Ein paar einfach Spitzkehren, dann flowt der Trail nur so dahin und der nächste Kurzanstieg trennt uns vom zweiten Gipfel.

Gipfelflow

Vom zweiten Gipfel verläuft ein wunderschöner, flowiger Grat mit sanftem Gefälle dem dritten Gipfel entgegen. Kleine Kicker und Spielereien Runden den fast zu kurzen Abschnitt ab und sorgen für Grinsen im Gesicht. Viel zu schnell stehen wir vor dem anstieg zum letzten Gipfel.

Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow

Auch die Abfahrt vom dritten Gipfel kann mit einem flowigen Gratweg begeistern. Wir düsen an kleinen Gletschern vorbei, umrunden ausgesetzte Ecken und genießen die letzten Meter auf dem Grat, ehe der Trail schließlich in’s Tal verläuft. Der Flow endet hier aber nicht: In sanften Kurven cruisen wir entlang des Baches, nehmen kleine Kicker mit und spielen auf den Slickrocks neben dem Bach.

Spät abends und ein bissl erschöpft kommen wir schließlich im Tal an. So viel Trail an einem Tag – das gibt’s nicht alle Tage!

Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow
Gipfelflow

Trailhunter Gipfel³ -Bikebergsteigen auf 3 Gipfeln

Gipfel³

Einfach mal drei technische Gipfel an einem Tag befahren

Abgelegen, Kuhwieseneierei, ewige Höhenmetervernichtung auf Forstpiste – manch ein Gipfel liegt so ungünstig, dass er sich im Gesamtpaket einfach nicht lohnt; auch wenn der obere Teil einen tollen Trail bieten könnte. Eine Zwickmühle: einerseits will man den Gipfel unbedingt befahren, andererseits will man sich das Geeier untenrum ersparen. Was also tun?

Man kann zum Beispiel einfach drei Gipfel zu einer ausgedehnten Tour kombinieren und muss dazwischen nie bis ins Tal abfahren. Eigentlich eine gute Idee. Wir wagen das Experiment.

Trailhunter Gipfel hoch 3

Um den Hatsch bis zum ersten Gipfel möglichst gering zu halten, steigen wir einen alten Wanderweg auf, der vermutlich wegen einem Erdrutsch nicht mehr in den Karten verzeichnet ist. Der Einstieg ist auch erst mit etwas Sucherei auffindbar. Weiter oben steigen wir durch losen Schotter auf. Kein schöner Aufstieg, dennoch spart er uns zu allen anderen Varianten bestimmt 1,5h Zustieg.
etwas geschlaucht stehen wir schließlich am Grat, der alle drei Gipfel miteinander verbindet. Jetzt nur noch ein bissl queren und 400 Höhenmeter aufsteigen – und schon stehen wir auf dem ersten Gipfel!

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

Der erste Gipfel bietet ein großartiges Panorama auf die nächsten beiden Gipfel der Tour und ein paar Seen direkt unter uns. Jetzt gibt’s erst mal die verdiente Gipfelpause!

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

In der Abfahrt vom Gipfel Nr. 1 geht es auch gleich ordentlich zur Sache: ein paar steile Felspassagen mit engen Ausfahrten machen die Abfahrt von Beginn an sehr spannend. Viele enge Spitzkehren mit richtig hohen Stufen und wenig Fallzone sorgen für das perfekte Maß an technischem Anspruch. Gipfel Nr. 1 ist also ein voller Erfolg.

Umziehen, Bike schultern und auf geht’s zum Gipfel Nr. 2. Dies ist der kleinste Gipfel unserer Tour. Bereits nach 300 Höhenmetern stehen wir oben. Die Abfahrt ist eher unspektakulär, verläuft aber zu Beginn schön auf einem Grat.

Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3
Trailhunter Gipfel hoch 3

Gipfel Nr. 3 ist schließlich der Endgegner. Hier warten noch 600 Höhenmeter Aufstieg auf uns. Die Abfahrt ist uns bereits bekannt und sie hat technisch so einiges zu bieten: sie beherbergt die Mutter aller technischen Stellen, sowie die Tochter und die Großmutter! Das Highlight kommt also zum Schluss.
Doch bereits auf den ersten Metern des Aufstieges wird der Himmel über uns immer dunkler. Es dauert nicht lange, bis die ersten Regentropfen fallen. Und wiederum dauert es nicht lange, bis uns die ersten Blitze um die Ohren fliegen. Wir stehen mitten im einzigen Gewitter weit und breit. Es schüttet aus Eimern. Die Abfahrt bereitet uns große Sorgen, denn bei Nässe ist der rundliche Fels und der Lehmboden äußerst rutschig. Ob wir bei solch einer Nässe überhaupt die Hälfte des Trails fahren können?

Wir sind bereits nass bis auf die Unterhose, als wir endlich in die Abfahrt starten können. Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Was wird gehen? Die Reifen sind auch gleich so richtig schön zugesetzt, aber trotzdem lassen sich erstaunlich viele kniffelige Stellen lösen! Wir sind zwar komplett durchnässt, aber wenigstens können wir fast alles fahren.
Pünktlich zur Ankunft im Tal hört der Regen auf. Trotz Gewitterdusche ist das Projekt Gipfel³ ein Erfolg und kann so durchaus wiederholt werden. Das nächste Mal aber ohne Regen!


Neujahrsride 2017

Am 1.1. in kurzer Hose über den Wolken biken!

Besser kann das neue Jahr nicht anfangen: Biken über den Wolken und am Gipfel im T-shirt sitzen. Zwar sind wir nur an unserem Hausberg unterwegs, doch die Abfahrt lohnt sich immer – besonders bei solch einem Wetter!


Dem Berg sein Senf

Wo ist der Trail?

Verwirrt stehen wir auf einer kleinen Grünfläche im Wald – mitten in einem abgelegenen Tal in Tirol. Hier müsste eigentlich unser Trail für den Aufstieg beginnen. Aber hier ist nichts! Wir beschließen, uns ein paar Meter den Hang hoch zu wurschteln. Und siehe da: nach etwas 30 Höhenmetern entdecken wir tatsächlich Wegspuren, die mit zunehmender Höhe immer eindeutiger werden.

Äste der Latschen peitschen uns ins Gesicht. Von unzähligen Latschen. Wir laufen vermutlich gerade durch die größte Latschenansammlung der Alpen hoch. Und so sind wir nach 1300 hm Aufstieg auch nicht ganz unglücklich, dass uns der Frühjahresschnee nun den weiteren Aufstieg verbietet.

Aufstieg durch bunten Wald - noch vor den Latschen

In der Abfahrt gibt der Berg all seinen Senf dazu: was im Aufstieg einfach aussieht – weil nur erdig und wenig Stufen – entpuppt sich als Schwerstarbeit. Der Trail ist extrem bröselig und steil, die Kurven unglaublich eng. Abfahrtskonditionell voll am Anschlag arbeiten wir uns durch die endlos wirkende Latschenwüste nach unten. Es läuft gut und nach dem Winter ist die erste richtige Bikebergsteigertour sowieso ein Hochgenuss!

Latschen, wohin das Auge reicht

Nach unten heraus wird der Trail leichter und hat nur noch ein paar knackige Spitzkehren im Programm. Klassischer Techflow, schön gemütlich runter rollen und in den Kurven ordentlich einen raus hauen! Eine gelungene Saisoneröffnungstour!