Das Leben im Auto

Das Leben im Auto

Haben wir richtig gemacht

11000 Kilometer zeigt der Reise-Tacho unseres Ford Transit inzwischen an. Rund die Hälfte unseres Roadtrips ist verstrichen. Wir haben uns mehrfach verfahren und festgefahren. Doch wie lebt es sich in unserem ausgebauten Feuerwehrauto? Haben wir alles richtig gemacht? War das Auto überhaupt eine gute Wahl? Seit wir Montevideo verlassen haben, hatten wir kein anderes Dach über dem Kopf, als das unseres Transits.

Das Leben im Auto

Wir sind soweit rundum zufrieden! Der Ausbau ist rustikal und auf Funktion ausgerichtet. Die Küchenzeile bietet durch die perfekte Platzierung der 5kg UN 1965 Propan Gasflasche die Möglichkeit, den Herd im Indoor- und Outdoorbereich einzusetzen. Der in die Küchenzeile integrierte Kühlschrank macht unnötig weite Wege überflüssig. Das nebengelegene Schubladensystem mit schönen gelben Kisten der Deutschen Post bietet Platz für Besteck, Teller, Töpfe und Lebensmittel in Hülle und Fülle. Patentierte „Verschlussleisten“ verhindern ein Herausrutschen der stapelbaren Kisten. Auf staubigen Dirtraods lassen sich die Kisten bei Bedarf mit Tüchern aus 100% Baumwolle abdecken. Über der Küchenzeile thront ein Regalsystem, das hinreichend Stauraum für viele weitere Töpfe, Obst, Brot und Müsliriegel bietet – sofern sich letztere auftreiben lassen.

Integriert in die Küchenzeile sind massive Halterungen aus edelstem Fichtenholz für die schnelle und sichere Montage des luxuriösen Doppelbettes aus feinstsäuberlich geleimten OSB Platten. Das Bett hat, in voller Größe ausgeklappt, die sagenhaften Maße von 170cm x 205cm! Über dem Bett befindet sich ein Sternenfenster, das in verschiedene Richtungen aufklappbar ist und so für eine gute windunabhängige Temperaturregelung sorgt. Die üppige Liegefläche wird am Tag und während der Fahrt mit nur wenigen Handgriffen zu einer großen Bank umgebaut. Die edlen Klavierleisten in gold sind zwar aus Messing, verleihen dem gemütlichen Sitzbereich jedoch eine gewisse Eleganz.

Direkt gegenüber der Küchenzeile gelegen, lässt sich im Sitzbereich vielerlei Aufgaben erledigen: Kochen im Sitzen, Artikel für den Blog schreiben (geht auch auf dem Beifahrersitz), Kaffee trinken oder einfach nur chillen. Diese Vielseitigkeit der gemütlichen Bank macht einen Wohnbereich mit Sofas völlig überflüssig – deshalb haben wir auf diesen verzichtet. Sollte etwas Privatsphäre nötig sein: Ein fair durch feinste Handarbeit in Deutschland hergestelltes Vorhangsystem schafft diese.

Unter der Bank befindet sich massig Stauraum – der sozusagen liegende Kleiderschrank. Hier sind Kleidungsstücke aller Art untergebracht: für die Freizeit, für Sport, warm oder kalt – alles findet hier Platz. Des Weiteren gibt es Decken und Schlafsäcke für die Temperaturbereiche von 35° bis -15° C. Doch die Staufläche ist damit noch lange nicht erschöpft! Auch Kanister für die Trinkwasserversorgung sowie Bordwerkzeug finden hier Platz. Selbst die Ersatzteilversorgung läuft über das Lager- und Logistikzentrum unter der Bank.

Das Leben im Auto
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Das große Regal über dem Cockpit des Autos nimmt diverse Dinge des täglichen Bedarfs auf: Wasch- und Kosmetikutensilien, weitere Bekleidung für beinahe jeden Temperaturbereich, Kameraausrüstung sowie unsere stylischen Sonnenschutzhüte.

Im Heck des Fahrzeuges versteckt sich das Badezimmer. Die Nasszelle mit geräumiger Dusche ist mit Silikon und zwei Schichten Bootslack versiegelt. Es lässt sich bequem im Stehen duschen, wenn man nicht größer als 1,5 Meter ist. An besonders warmen Sommertagen kann man die Dusche mit nur zwei Handgriffen auf eine Außendusche umrüsten. Mit einem weiteren Handgriff wird die Dusche zum Wasserhahn in der perfekten Höhe. Der Weg in den Wohnbereich erfolgt außerhalb des Autos – das birgt den Vorteil, dass bei starker Sonneneinstrahlung schon alles trocken ist, bis man im Wohnbereich ankommt.

Direkt neben der Nasszelle ist die Bikegarage gelegen. Hier lassen sich zwei komplette Mountainbikes problemlos parken. Man muss nur die Räder und Sattelstützen ausbauen. Die Bikes werden an einem praktischen Hängesystem befestigt. So sind sie gegen Umfallen und Verrutschen gesichert. Auch das Werkzeug zur Wartung, Ersatzteile sowie die Schutzausrüstung für die Piloten der Bikes finden noch Platz in der Garage. Sollte einmal ein Bike wirklich dreckig sein, so ist der Weg zur Nasszelle nicht weit – sie liegt gleich nebenan!

Haben wir ihr Interesse geweckt? In rund zwei Monaten könne sie dieses zum Unikat umgebaute Auto in Südamerika käuflich erwerben!

Das Leben im Auto
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Und der Strom? Kommt der aus der Steckdose? Ja, die Autarkie wird bewahrt. Ein Trafo wandelt 12V Gleichstrom auf 220V Wechselstrom. Damit wandelt dann das Ladegerät des Laptops die umgewandelten 220V Wechselstrom auf 16,5V Gleichstrom und versorgt so unsere digitale Schreibmaschine mit Energie. Effizienz wird in diesem Fahrzeug großgeschrieben. Ebenso die Redundanz der Energieversorgung: Beide Batterien werden von der Lichtmaschine geladen. Allerdings wird nur eine der beiden für den Bord-Stromverbrauch verwendet – ein Trennrelais macht das möglich! Ein zweiter Stromkreislauf, unterputz verlegt mit separatem Sicherungskasten, versorgt die Verbraucher:

  • 2x LED Beleuchtung für den Außenbereich: sollte mal der Weg aus der Dusche bereits dunkel sein
  • Innenraum- und Küchenbeleuchtung
  • Bike-Garagenbeleuchtung
  • 4x USB Ladegeräte
  • 220V Trafo
  • Wasserpumpe für die Dusche
  • Kühlschrank (sollte mal das Gas leer sein)

Doch woher wissen wir, wo es lang geht? Für den gesamten Trip haben wir ein Roadbook mit allen relevanten Zielen: gedruckt auf DIN A4 Papier. Es basiert auf GoogleEarth Aufnahmen, GoogleMaps Routenberechnungen und OpenTopoMaps Daten. Die Onboard-Navigation erfolgt offline über eines unserer Smartphones, hierzu nutzen wir OSM und MapsMe. Unterwegs haben wir auch Heike und Peter kennengelernt. Zu unserem App-Portfolio hat sich auf ihre Empfehlung iOverlander hinzu gesellt. Ebenfalls eine praktische Anwendung, um zum Beispiel Gas-Auffüllstationen und attraktive Plätze zum Übernachten in der Pampa zu finden.
Und doch: So viel Technik bringt einen nicht immer zuverlässig ans Ziel, wenn überhaupt. Blind den Navigationssystemen vertrauen? Fatal! Unsere Ziele liegen oft kilometerweit abseits der letzten Dirtroads. Augen aufmachen! In Städten und Dörfern hilft nach dem Weg fragen immer mehr, als minutenlang im Navi hin und her zu zoomen – des Öfteren haben wir schon ein „sígame!“ (folge mir) gehört und wurden ans Ziel geführt.

Das Leben im Auto

Was haben wir sonst noch gelernt? Erkenntnisse nach rund 11000 Kilometern

  • Schneeketten funktionieren hervorragend im Sand, wenn man sich festgefahren hat
  • Der Spaten (Truper T-2000) war eine gute Investition
  • Festfahren im Sand ist nervig und zeitintensiv (Zweiradantrieb ist nicht das Nonplusultra)
  • Sonnencreme, Sand und Schweiß ergeben ein natürliches Peeling
  • Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass auf dem Dach weitere 40 Liter Sprit sind
  • Pinkeln bei 70 km/h Wind funktioniert am besten im 90°-Winkel zum Wind
  • Bei 70 km/h Seitenwind und losem Untergrund wird das Hinterrad in einen ca. 15°-Winkel gepresst, sofern man sich noch auf dem Bike halten kann
  • Fahrradfahren bei 70 km/h Wind macht nur noch begrenzt Spaß
  • Aufgewirbelter Sand im extrem starken Wind tut richtig weh und kann das Objektivglas der Kamera zerstören, oder den Filter, wenn man einen verwendet
  • Die Argentinier und Chilenen gehen nicht so gerne auf die Berge, sie laufen lieber unten rum und schauen diese an (Diese Aussage eines begeisterten argentinischen Wanderers deckt sich mit unseren Erfahrungen)
  • Wegpflege gibt es nicht, sofern es Wege gibt
  • Auf argentinischen und chilenischen Schnellstraßen gibt es plötzlich Geschwindigkeitsbegrenzungen auf von 110 km/h auf 20 km/h
  • Am San Francisco Pass mit 4726 Metern Höhe stehen für 100 Meter Baustelle auf einer geraden Dirtroad zwei Leute den ganzen Tag da, die jeweils ein Stop & Go Schild umdrehen – für etwa 20 Autos am Tag. Immerhin bekommt man gleich das Go hingedreht
  • Am San Francisco Pass sind die Steine durch Sand im Wind in eine Richtung sandgestrahlt
  • Reiseradler sollten den San Francisco Pass nur von West nach Ost befahren. Sonst heißt das: ca. 400 Kilometer heftigster Gegenwind
  • Die Dirtroads in Argentinien sind größtenteils besser gepflegt, als in Chile
  • Der höchste Punkt für unser Auto ist bis dato 5100 Meter – Ende wegen weggeschwemmter Straße
  • Die meisten deutschen Reisenden, die wir trafen, wirken überausgerüstet
  • Unser üppiger Werkzeugkasten hat den Argentinischen Zoll mitten in der Wüste auf 4800 Metern gerettet
  • Der Argentinische Zoll sollte über die Investition in Bordwerkzeug nachdenken
  • Reiner gemahlener Kaffee ohne Milch- und Zuckerzusatz ist in Argentinien und Chile ein seltenes Gut
  • Elektrische Feuerzeuge zünden auf 4300 Metern nur noch bei etwa jedem zehnten Versuch
  • Man ist nie lange genug an einem Platz, um die Wäsche trocknen zu lassen
  • Der ideale Schmuggelplatz beim Zoll wäre das Dach des Autos
  • Die Prozedur an den Grenzübergängen war noch an keiner Grenze identisch, obwohl wir bereits sieben mal Chile – Argentinien hinter uns haben
  • Steine und Felsen sind wesentlich flexibler als Auffahrkeile
  • Der einzige staubfreie Platz in unserem Auto ist der Kühlschrank
  • Überdruck ist die Lösung für’s Staubproblem. Dachluke vorne auf, Lüftung an und Fenster zu. So muss die Luft durch sämtliche Löcher in der Karosserie entweichen, der Staub findet kaum noch einen Weg hinein
  • Autokarosserien haben gefühlt 10000 Löcher
  • In der Wüste ist es wirklich sehr trocken
  • In Argentinien und Chile ist das Brot genauso trocken, wie die Wüste

Das Leben im Auto
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Das Auto fährt vor

Leinen los! Unser Zuhause fährt schonmal vor.

Ob es jetzt Schnee, Regen oder Schneeregen ist, lässt sich nicht gewiss sagen. In meinen Augen das perfekte Reisewetter, wenn man weiß, dass es in wenigen Wochen durch tropische Klimabedingungen weitergeht. Gepäck, Equipment und Ersatzteile, welche mit dem Schiff nach Südamerika gehen, werden im hinteren Laderaum des Transits seesicher untergebracht. Und schon geht es auf die Autobahn in Richtung Hamburger Hafen.

Am O’swaldkai Terminal am Hamburger Hafen angekommen ist der Papierkram schnell erledigt und ich stelle mich in den LKW Stau: zwischen Liebherr Radladern für Nordamerika, Schrott-LKWs auf noch-nicht-so-ganz-Schrott-LKWs nach Afrika, deren Innenräume mit Ersatzteilen, Matratzen und sonst was gefüllt sind, nagelneue Bombarderos Löschfahrzeuge für Chile, Pumpfahrzeuge für Saudi Arabien und so weiter. Ein unscheinbarer Container ist unser aller Ziel – hier gebe ich die Papiere ab. Die Frage, ob das Fahrzeug läuft, scheint gewöhnlich zu sein. Sollte das nicht der Fall sein, wird mit entsprechenden Mitteln nachgeholfen. 

Ich fahre unseren Transit auf Spur 1 und warte zwei Stunden im Schnee (Schneeregen?) und Nordwind auf den Kollegen, der unser Auto auf Schäden inspiziert, vermisst und die Ladungssicherung kontrolliert. Wir entscheiden uns kurzum den Innenraum komplett leer zu räumen, um allen Eventualitäten vorzubeugen. Das gesamte Gepäck, das mit aufs Schiff geht, findet Platz im hinteren, abschließbaren Teil unseres Autos. Alles festgezurrt und verstaut schiebe ich den Riegel des Laderaumes vor, schließe alle Fenster und Türen. Im unscheinbaren Container tausche ich den Schlüssel gegen Unterschrift, Stempel und Schadensbericht. Es bleibt nur noch Adios zu sagen – jetzt liegt es an der Reederei, dass wir in ein paar Wochen den Transit in Montevideo wieder in Empfang nehmen können.

Einige Tage später erhalte ich von der Reederei den BOL (bill of loading) und die Information, wie das Schiff online verfolgt werden kann. So können wir sehen, wo sich unser Auto befindet und ob der Fahrplan eingehalten wird.

Da nun diese Hürde geschafft ist, verlassen wir uns auf den Fahrplan der Reederei und buchen unsere Flüge. Geschafft! Der Termin wird dick im Kalender eingetragen und wir zählen die Tage bis zur Abreise. Doch dann kommt die Überraschung: Keine vier Tage vor Abflug zeigt der aktuelle Fahrplan: das Schiff verspätet sich – und zwar um ganze zehn Tage. Der erste Anruf des Tages geht an die Reederei, um die Info zu verifizieren, der zweite an das Reisebüro: wir fliegen eine Woche später los, um das Auto in Montevideo besser abzupassen. Ein paar wenige Tage mehr im nasskalten Europa werden wir noch aushalten und füllen diese mit weiterer Vorfreude auf die Abreise.


Der Ausbau des Autos - Video

Der Ausbau des Autos - Video

Wie das Auto zur rustikalen Unterkunft wird

Zwei Monate soll uns dieses Fahrzeug quer durch Südamerika bringen. Von Montevideo bis Puerto Montt; anschließend im Zick Zack durch die Berge hoch bis La Paz. 8000 bis 10.000 Kilometer ist diese Route lang – mit vielen Zwischenstops und Umwegen zu markanten und hohen Bergen. Dabei werden wir Straßen und Pässe auf über 4000 Meter Höhe befahren, Schotterpisten bereisen und über Salzseen fahren.
Ein zuverlässiges, rustikales Auto ist also erforderlich. Dieses haben wir hoffentlich in unserem 96’er Ford Transit gefunden, der von einer Freiwilligen Feuerwehr stammt und erst 65000 Kilometer drauf hat. Das Video zeigt einen kleinen Querschnitt vom Ausbau. Der nächste Schritt wird die Verschiffung des Fahrzeuges von Hamburg nach Montevideo sein.


Das Auto & der Ausbau

Das Auto - Unser mobiles Haus für zwei Monate

Zwei Monate quer durch Südamerika, im Auto schlafen, Bikes transportieren und flexibel sein – das sind die Rahmenbedingungen für unseren Roadtrip. Und dafür braucht es das passende Auto. Genauere Kalkulationen haben gezeigt, dass die Miete für ein entsprechendes Fahrzeug vor Ort sehr teuer ist. Nach umfangreicher Überlegung haben wir uns schließlich dazu entschieden, hier in Deutschland ein Auto zu kaufen, es nach unseren speziellen Bedürfnissen auszubauen und es anschließend für unseren zweimonatigen Roadtrip nach Südamerika zu verschiffen. In diesem Fall kann man also davon sprechen, dass das Fahrzeug der Tour vorausgeht, denn es wird rund vier Wochen länger brauchen, um denselben Ort per Schiff zu erreichen, wie wir beide mit dem Flugzeug.

Ein kleines Budget spielt bei uns eine große Rolle. Dazu kommt, dass das Auto gewissen Maße nicht überschreiten darf – davon hängt nämlich der Preis für die Verschiffung ab: Es darf nicht zu hoch, breit und lang sein. Wir müssen aber drin schlafen, wohnen, kochen können, es muss reichlich Stauraum bieten und auch noch zwei Bikes transportieren können. Einige Wochen, gar Monate, vergingen, bis wir etwas passendes, weitestgehend zuverlässiges und erschwingliches gefunden haben. Ein Ford Transit, Baujahr ’96. Es war Zufall, dass es ein ausrangierter Mannschaftstransportwagen der Freiwilligen Feuerwehr geworden ist. Am Ende kommen wir mit dem Autokauf, dem Ausbau und der Verschiffung immer noch 4000 Euro günstiger weg, als mit der Miete vor Ort.

Nach der anfänglichen Recherche über Wohnmobile und ausgebaute Vans, die wir in Chile oder Argentinien hätten mieten können, fielen uns entscheidende Dinge auf: Wir müssen in dem Auto reisen und wohnen können, während sich die Bikes ebenfalls im Inneren des Autos befinden.

Keines der zu mietenden Fahrzeuge bot uns diese Option. Uns wurde immer und immer wieder ein Fahrradträger vom Vermieter angepriesen, was in unserem Fall nicht in Frage kommt.

Der Ausbau - Sonderanfertigung deluxe

Zuallererst entkernten wir das Auto. Nicht nur die Inneneinrichtung so wie Sitze, Gurte und Bodenbelag mussten raus, sondern auch die komplette Verkabelung der Blaulicht- und Funkanlage. Und das waren bestimmt 500 Meter Kabel! Teile der Verkabelung haben wir nutzen können, wodurch wir einen zweiten Stromkreislauf mit einer durch ein Relais getrennten zweiten Batterie haben.

Das Licht, die USB Steckdosen und alle weiteren Verbraucher werden uns so nie eine platte (Starter)Batterie bescheren können. Der Boden musste ebenfalls erneuert werden. Da haben wir es uns einfach gemacht und schlichte OSB Platten als Bodenbelag gewählt. Verleimt, mit der Karosse verschraubt und mit Bootslack versiegelt, bieten diese einen recht ansehnlichen Boden.

Wir konstruierten auf der rechten Fahrzeugseite eine Falt-Bett-Konstruktion, die dreiteilig mit zwei Klavierscharnieren zu einer Klapp-Bank umgebaut wird. Die Kochzeile gegenüber bietet alles nötige, um autark unterwegs zu sein: ein 2-Feld-Propankocher, der sich auch außerhalb des Autos verwenden lässt, sowie einem Gas- und Elektrokühlschrank.

Im Tag-Modus kann auf der Bank (wen wundert es?) gesessen werden, wobei man direkt vor der Kochzeile sitzt. Unter der Klapp-Bank befindet sich der Stauraum für unseren Proviant und die Ausrüstung. Im Nacht-Modus wird das Falt-Bett ausgeklappt, wobei die Kochzeile darunter verschwindet. Das Resultat ist ein 200×170 Bett für uns beide. Deluxe!

Mit dieser Ausbaustufe haben wir diesen Sommer schon den einen oder anderen Alpen-, Osteuropa- und Atlantikurlaub hinter uns gebracht. Der Ausbau hat sich bewährt und wir sind stolz auf unser erdachte Konzept, denn es funktioniert super und holt platztechnisch alles aus unserem Wohnmobil heraus.

Nun geht es noch darum, ein paar Kleinigkeiten zu optimieren: Das Unterbringen der Bikes für einen sicheren Transport, eine Duschgelegenheit und etwas Gemütlichkeit in Form von selbst genähten Vorhängen.
Es wird…